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History of Poznań's fortifications

Die Posener Lokale Tourismusorganisation (Poznańska Lokalna Organizacja Turystyczna) samt ihrer Partnern lädt Sie zum 6. Mal zu den Tagen der Festung Posen ein, die am 28. und 29. August 2021 stattfinden.

An diesjährigen Tagen der Festung Posen kann mannicht nur die Festung aus dem 19. Jahrhundert besichtigen, sondern auch die mittelalterlichen Fortifikationen sowie Objekte aus der Zeit des 1. und 2. Weltkrieges oder auch des Kalten Krieges.

Während des 2-tägigen Festes für alle Liebhaber der militärischen Architektur und Geschichte kann man Fort I, III, IVa, Va, VI und VII sowie Museen auf der Zitadelle, die Dom Schleuse und das Archäologische Reservat "Genius Loci" besichtigen. Darüber hinaus werden auch Modelle der historischen Stadt Poznań, ein Infanteriebunker an der Babimojska-Str. sowie ein Atomschutzbunker des Präsidenten und Luftschutzbunker/-räume zur Schau gestellt.

Zu den weiteren Attraktionen zählen Rekonstruktionen, Präsentationen der Militärausrüstung sowie Feldküche.

 

Für alle Teilnehmer der Tage der Festung Posen werden Busse der Fortifikationslinie zur Verfügung gestellt.

 


Poznań gehörte bereits vor 1000 Jahren zu den am besten befestigten Orten in diesem Teil Europas. Die mächtige Burg wurde nicht zufällig in Poznań gebaut. Man konnte hier sehr gut die Warthe überqueren, was südlich noch nördlich der Stadt erst Dutzende Kilometer weiter möglich war. Die strategische Rolle von Poznań war umso größer, weil die Stadt den Weg nach Gniezno im Westen absicherte. Kaiser Heinrich II. unterließ 1005 die Eroberung der Stadt und schloss einen Friedensvertrag mit dem König Bolesław Chrobry ab (1005). Bis zum 13. Jahrhundert war die Poznaner Burg ein wichtiges Glied im polnischen Wehrsystem.  Später war die Rolle von Poznań als Festungsstadt nicht mehr so groß.

 

Im 15. und 16. Jahrhundert wurde es von niemandem bedroht und in der Stadt blühten der Handel und das Handwerk. Der Bau von Befestigungen wurde vernachlässigt und die zahlreichen Kriege, die Mitte des 17. Jahrhunderts begannen, haben die Stadt nicht verschont. Poznań wechselte häufig seine Herrscher und wurde oft von schwedischen, russischen, sächsischen, brandenburgischen und sogar von polnischen Konföderationstruppen geplündert.

 

Verändert hat sich die Sachlage, als Poznań infolge der 2. Teilung ein Teil Preußens  (1793) wurde und als sich nach den napoleonischen Kriegen die Grenze zwischen dem preußischen und russischen Besatzungsgebiet nach Westen verschob. Poznań wurde zur einzigen potenziellen Festung, die Berlin im Falle eines Konflikts mit Russland verteidigen konnte.   So begann man die Stadt in eine Festung umzubauen. Die Hauptbefestigung war die Zitadelle  (Fort Winiary – dt.: Kernwerk), und die Stadt wurde im 19. Jahrhundert dicht mit Mauern umgeben. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Festung durch achtzehn Forts verstärkt, die ebenfalls die Stadt umsäumten.  Die Befestigungen wurden bis Ende des 19. Jahrhunderts ausgebaut, so wurde Poznań zu einer der mächtigsten Festungen in Europa, die einer mehrjährigen Belagerung standhalten konnte. In dieser Zeit wurde auch der innere Ring der Befestigungen abgetragen, der den Anforderungen der modernen Militärtechnik nicht mehr standhalten konnte. An seiner Stelle entstand u.a. das Schlossviertel.

 

Als Festung wurde Poznań in der Praxis nur einmal, 1945 getestet, als die Deutschen die Stadt vor den sowjetischen Truppen verteidigten. Eine Möglichkeit einer erfolgreichen Verteidigung gab es nicht, aber dank der alten preußischen Befestigung konnten die Deutschen den sowjetischen Truppen einen Monat lang standhalten. Die Reste der alten preußischen Befestigung sind teilweise als Ruine und teilweise als der größte Park in der Stadt – die Zitadelle –  erhalten.

Poznań in Bocuse d'Or 2020

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